21.04.2020

Webinar: Covid-19. Wie kann eine soziale Krise verhindert werden?

Am 21. April veranstaltete die FES Vertretung in der Slowakischen Republik in Zusammenarbeit mit dem Portal euractiv.sk den ersten, von mehreren, Webinaren zu aktuellen Themen, heute über sozial-ökonomische Auswirkungen der aktuellen Krise der Corona-Pandemie.

Wie am Anfang, die Leiterin des FES Büros in Slowakei, Zuzana Homer erwähnt, sprechen aktuelle Berichte über die Bedrohung von 4 Tausend Arbeitsplätzen in der Slowakei aufrund von Massenentlassungen, umso dringender stellt sich die Frage, ob die Slowakei alle Instrumente nutzt, die eingeführt werden und die Ergebnisse im Kampf gegen die ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Pandemie in anderen Löndern bringen, oder ob ein effektiver Sozialdialog zur Abwendung der schlimmsten sozialen Auswirkungen des Coronavirus, der als Instrument des Schutzes, der Stabilität und des sozialn Friedens bei der Verabschiedung von auf dem Arbietsmarkt eingeführten Maßnahmen, bei uns funktioniert.

Unter der Moderationsleitung des Online-Webinars von Radovan Geist von euractiv.sk diskuttierten die Vizepräsidentin der slowakischen Gewerkschaftskonföderation Monika Uhlerová, Miriam Letašiová vom Wirtschaftsministerium der Slowakischen Republik und Andrej Lasz vom Verband der Industrieverbände der Slowakischen Republik.

Neben dem aktuellen Stand der Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen zur Abmilderung der Auswirkungen der Krise in der Slowakei aus Sicht der Gewerkschaften, der Arbeitgeber in der Industrie oder des Staates, über das Nutzungspotenzial dieser Krise zur Modernisierung und Diversifizierung der slowakischen Industrie, des Unternehmensumfelds oder der Wirtschaft als solche, Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Krisen,

über Anpassung des Steuermixes, auch als Reaktion auf die aktuelle Krise, und andere Themen, ging der Großteil der Diskussion auf mögliche Inspirationen aus dem Ausland ein, also Instrumente, die andere Länder erfolgreich einsetzen, um die Auswirkungen der Krise zu bekämpfen.

Andrej Lasz verwies in diesem Zusammenhang auf das Institut der sogenannten „Kurzarbeit“, die die Slowakei als einziges EU-Land nicht in der Standardform hat und die eigentlich ein zeitweiliges Arbeitslosengeld ist und im deutschen Standardmodell eine finanzielle Beziehung zwischen dem Staat und dem Arbeitnehmer darstellt. Da dieses Institut jedoch in der Slowakei vor der Krise nicht in Gesetzgebung und Praxis umgesetzt wurde und wir dafür europäische Finanzmittel verwenden, wurden auch Arbeitgeber, nicht standardmäßig, in dieses Institut aufgenommen und gleichzeitig erreicht seine Abgabe in unserer Verordnung nicht mal das Niveau des Arbeitnehmerentgelts wie im Standardmodell. Laut A. Lasz schadet es nicht nur dem Arbeitgeber, sondern auch dem Staat, denn die Berechnungen zeigen deutlich, dass Kurzarbeit dreimal billigere Maßnahme als Arbeitslosengeld für den Staat ist. Aus diesem Grund nutzen andere Länder dieses Institut.

Diskussion thematisierte auch die Frage der Festlegung einer bestimmten Form der Bedingungen staatlicher Beihilfe für das Unternehmenssektor, die Unternehmen erfüllen müssen und die zu einer notwendigen Modernisierung des Betriebssektors und einer besseren Vorbereitung auf Herausforderungen wie Digitalisierung, Diversifizierung, Klimawandel oder auch zukünftige Konjunkturzyklen und Schwankungen führen sollten.

Welchen anderen Themen, Problemen und Herausforderungen widmete sich die Diskussion, können Sie in der Aufnahme unter dem folgenden Link ansehen: https://euractiv.sk/section/socialna-politika/video/nazivo-covid-19-ako-zabranit-socialnej-krize/

Analyse des Modells der sogennanten Kurzarbeit als zentrales Instrument zur Bekämpfung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandämie finden Sie hier:

 

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