Die Online-Diskussion, deren Teil unter anderem die Vorstellung der Studie "Grüne lokale Energie - ein Weg für die Slowakei" war, die von Autoren Juraj Zamkovský, Direktor des Bürgervereins Freunde der Erde-CEPA und dem ehemaligen Bürgermeister von Bratislava Milan Ftáčnik im Rahmen des FES SK Projektes ausgearbeitet wurde, organisierte am 10. Juni 2020 das Portal euractiv.sk.
Die Autoren der Studie erörterten mit dem Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums der Slowakischen Republik Karol Galek und Roman Havlíček vom Büro des stellvertretenden Ministerpräsidenten der Slowakischen Republik für Investitionen und Informatik, welche grundlegenden Schritte, Voraussetzungen aber auch Hindernisse für die Entstehung einer nachhaltigen regionalen Energie in der Slowakei auf der Basis der größtmöglichen Energieautarkie und Nutzung der lokalen natürlichen Energiequellen notwendig sind.
An der Metapher des undichten Eimers veranschaulichte in seinem Eröffnungsbeitrag J. Zamkovský, wie das Fehlen nachhaltiger und möglichst autarker regionaler oder lokaler Energie zu einem enormen Abfluss von Finanzmitteln für externe Energiequellen aus Regionen führt, die, wenn lokale Ressourcen genutzt würden, in der Region verbleiben und zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft beitragen würden. Die Entwicklung langfristiger professioneller regionaler Energie bringt nicht nur Energie- und Umweltvorteile mit sich, sondern auch starke wirtschaftliche Vorteile für die Regionen der Slowakei. Es ist kein Zufall, dass Pilotzentren für nachhaltige Energie als Grundlage für eine zukünftige regionale Infrastruktur der regionalen Energie in der Slowakischen Republik entstanden sind, genau in den drei am wenigsten entwickelten Bezirken der Slowakei.
Wie der Staatssekretär des für den Energiesektor zuständigen Wirtschaftsministeriums K. Galek erklärt, folgt die derzeitige Leitung des Ministeriums in diesem Bereich dem bekannten Motto "global denken, lokal handeln" und in diesem Sinne völlig die Bemühungen um die Dezentralisierung der Energie in der Slowakei, natürlich unter Erhaltung der Stabilität der Energieversorgung, ihrer Sicherheit und finanzieller Verfügbarkeit für Menschen und Unternehmen, unterstützt. In ihrer Programmerklärung verpflichtete sich die Regierung zur Unterstützung von nachhaltigen Energiequellen und lokaler Energie, sowie auch zum Ziel der Steigerung der Energieeffizienz. Das strategiespezifische Dokument, der Energieplan der Slowakischen Republik umfasst gleichzeitig die Schaffung regionaler Energiezentren in einzelnen Selbstverwaltungsregionen, einschließlich ihrer finanziellen Deckung. Laut K. Galek ist der derzeitigen Regierung bewusst, dass unser Land ohne die Stärkung der Fachkapazitäten auf regionaler Ebene ihre Energie-, Kohlenstoff- und Klimaziele nicht erfüllen wird, gleichzeitig der Prozess der Schaffung dieser Strukturen mit grundlegenden strategischen Entwicklungsdokumenten, wie die Programme der Wirtschafts- und Sozialentwicklung der Regionen und Städte, verknüpft wird. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass Ressourcen nicht auf elementare und ineffiziente Weise, sondern gezielt ausgegeben werden, damit sie den größten Einfluss auf die Energieeinsparungen sowohl der finanziellen Ressourcen der Kommunen als auch der Menschen haben.
Der ehemalige Bürgermeister von Bratislava und jetzige Universitätspädagoge Milan Ftáčnik wies darauf hin, dass das Problem der Slowakei, wenn wir über die Etablierung regionaler und lokaler Energie sprechen, allein die Tatsache ist, dass nur eine lokale Selbstverwaltung, die Hauptstadt der Slowakischen Republik Bratislava, eine offizielle Position eines Energiewissenschaftlers in ihrer Organisationsstruktur hat. Auf der Ebene der Regionalverwaltung ist die Situation besser, aber auf lokaler Ebene gibt es diese personelle Fachkapazität mehr oder weniger nicht. Daher ist sehr wichtig, dass im nationalen Energieplan reale Finanzmittel für die Gestaltung und Finanzierung einer solchen beruflichen Struktur bereitgestellt werden.
Die Debatte hat auch konkrete Beispiele für Best Practice von Kommunen und Regionen hervorgebracht, die die Vorteile einer solchen Politik veranschaulichen. In diesem Zusammenhang beschrieb J. Zamkovský das Beispiel der österreichischen Gemeinde Güssing als Beispiel für eine einst typisch arme Stadt und Region in der abgelegenen Peripherie Österreichs, die nach zwanzig Jahren nicht nur energieautark ist, sondern auch Energie exportiert, die den Energieverbrauch optimiert und heute einen vielfältigen Energiemix erzeugt, den Sektor auch mit Forschungsaktivitäten in Zusammenarbeit mit Universitäten verknüpft und damit 14 Millionen Euro an lokaler Energieerzeugung pro Jahr generiert. 50 neue Betriebe, Unternehmen und 1500 neue Arbeitsplätze wurden hier geschaffen. Das Ergebnis dieser Politik ist auch die Tatsache, dass heute Menschen aus dem Bezirk nicht mehr massiv nach Wien gehen, um zu arbeiten, sondern dass Menschen wegen Arbeit nach Güssing kommen. Gleichzeitig entstand in der Stadt ein sogenannter Energietourismus als Vitrine für Österreichs nachhaltige Energie.
Nach M. Ftáčnik stimmt es, dass es auch in diesem Bereich "um die Menschen" auf der Ebene der Kommunen geht, die diese Agenda aktiv fördern und umsetzen müssen, aber wie er betonte, gibt es viele Bürgermeister, die eine lokale nachhaltige Energiepolitik entwickeln wollen, die aber praktisch keine Leute haben, die sie damit beauftragen können. Es sollte daher im Interesse des Staates liegen, den Landkreisen, Städten und Gemeinden dabei zu helfen, diese Menschen zu erziehen, und dass berufliche Fachschulen, die in der Verantwortung der Regionen liegen, sie ausbilden. Zum Problem des Mangels an beruflicher Bildung erklärte Staatssekretär Galek, dass es heute in der Slowakei Bildungskapazitäten für erneuerbare Ressourcen gibt, z. B. in Košice, bei STU in Bratislava, aber auch in einigen Berufsfachschulen. Die Frage ist, ob die Menschen, die herausragenden Fachleute, die aus diesen Schulen kommen, wir in dem öffentlichen Bereich halten können. J. Zamkovský fügte hinzu, dass wir neben unserem Fachwissen nicht über die heute entwickelte Methodik verfügen, um diese Politiken umzusetzen, z. B. im Bereich der Datenauswertung und ihrer Anwendung. Wir müssen dies auch vom Zentrum in die Regionen bringen, aber es dort auf die spezifischen Bedingungen und Kapazitäten der Region anwenden.
Ein wichtiges Thema, das auch in der Debatte angesprochen wurde, war die Notwendigkeit, den Energieverbrauch zu optimieren, d. h. die Energieeffizienz zu erhöhen, die der Phase der Festlegung des Energiebedarfs für die Zukunft vorausgehen muss. Die billigste Energie ist diejenige, die nie verbraucht wird, eriwehnte Staatssekretär K. Galek.
Die Diskussionsaufzeichnung finden auf euractiv.sk
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+421 2 54 41 12 09+421 2 54 41 18 80
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