09.08.2022

Online-Diskussion: Warum fehlen überall Arbeitskräfte?

In der Slowakei als auch in der gesamten Europäischen Union herrscht ein kritischer Arbeitskräftemangel, und die Pandemie hat die Situation erheblich verschlechtert. Flughäfen schränken den Betrieb ein, öffentliche Transportunternehmen sagen Verbindungen ab und Restaurants machen Pleite. Viele Unternehmen warnen davor, dass sie große Infrastrukturprojekte im Rahmen des EU-Aufbauplans aufgrund von Personalmangel möglicherweise nicht fertigmachen können. Wie wirkt sich dies auf europäische Aussichten auf Wohlstand und Lebensstandard aus? Wo verschwinden die qualifizierten Angestellten und wie können sie zurückgewonnen werden? Inwieweit kann Arbeitsmigration helfen? Eva Mihočková, Chefredakteurin des Portals zahranicnapolitika.sk, diskutierte dieses Thema mit Martin Kahanec, einem Ökonomen und Arbeitsmarktexperten vom Central European Labour Studies Institute (CELSI). Die Diskussion wurde von FES SK in Zusammenarbeit mit SFPA organisiert.

Laut der Analyse des Instituts für Finanzpolitik hat sich Ausgleich des Lebens- und Wirtschaftsstandards der übrigen EU in der Slowakei verlangsamt. Einer der Hauptgründe ist die geringe Beschäftigung und vor allem der Mangel an qualifizierten Angestellten. Wenn wir zum Beispiel das Niveau von Deutschland erreichen wollten, bräuchten wir weitere 0,5 Millionen Beschäftigte auf dem Arbeitsmarkt.

Ein weiteres Problem in der Slowakei ist die suboptimale Allokation von Humankapital auf dem Arbeitsmarkt. Es gibt Angestellte, die in den Berufen tätig sind, in denen es genügend Arbeitskräfte bzw. ihr Überschuss gibt, anstatt in Berufe zu wechseln, in denen Arbeitskräfte fehlen. Gleiches gilt für Regione.

Niedrige Geburtenrate und damit weniger Arbeitskräfte sowie große Anzahl junger Menschen, die ins Ausland auswandern, sind ein Problem für ganz Europa, nicht nur für die Slowakei. Der alte Kontinent stirbt einfach aus. Im Bereich der Innovationen hinkt Europa nicht nur den USA, sondern auch einigen asiatischen Ländern hinterher. Infolgedessen gelingt es Europa nicht, im globalen Wettbewerb um junge Talente, die talentiertesten und beschäftigungsfähigsten anzuziehen. Es gilt, dass die Innovationen dorthin gerichtet werden, wo es mehr Potenzial, mehr Dynamik, ein flexibleres Bildungssystem usw. gibt.

Das demografische Problem dem wir standhalten, könnte durch Arbeitsmigration und Innovationen ausgeglichen werden.

Die vollständige Diskussion auf Slowakisch finden Sie HIER

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