30.10.2023

Diskussion: Gender-Audits in staatlichen Institutionen

Im jüngsten Gleichstellungsindex liegt die Slowakei hinter dem EU-Durchschnitt zurück und rangiert unter den schlechtesten Top 5. Der Index konzentriert sich auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen Frauen und Männern in sechs Bereichen - Arbeit, Geld, Wissen, Zeit, Macht und Gesundheit. Das Gender-Audit ist ein Instrument, das es ermöglicht, den Stand der Geschlechterbalance in jeder Organisation richtig zu bewerten. Es wird bei der Überprüfung von Politiken, Programmen, Dienstleistungen, Strukturen, Verfahren und Budgets eingesetzt. Gemeinsam mit EURACTIV Slowakei organisierte die FES eine Diskussion in Form eines Runden Tisches zum Thema Gender-Audits in staatlichen Institutionen.

Die Trends in den Bereichen Umwelt, Soziales und Corporate Governance (ESG) zwingen Unternehmen, Organisationen und staatliche Einrichtungen, über die traditionellen Ansätze hinaus auf ihre Effektivität und ihre Vorstellungen von Erfolg zu schauen. Darüber hinaus bestätigt die Forschung, dass ein soziales und geschlechtergerechtes Umfeld sowie solche Entscheidungen am effektivsten und nachhaltigsten sind. Obwohl die Slowakei noch nicht viel Erfahrung mit Gender-Audit hat, da noch keine staatliche Institution ein solches Verfahren durchführt, können viele Beispiele aus Ländern, in denen Audit durchgeführt wird, als Inspiration dienen.

In der Tschechischen Republik unterziehen sich seit 2018 das Finanzministerium und seine angeschlossenen Institutionen einem Gender-Audit, gefolgt vom Regierungsamt und dem Kulturministerium. Johana Jonáková, Direktorin für Gender Studies, berichtete von ihren Erfahrungen mit Gender-Audits nicht nur in staatlichen Institutionen, sondern auch in privaten Unternehmen und in der Kommunalverwaltung. Sie fügt jedoch hinzu, dass die Durchsetzbarkeit der Gleichstellungsstrategie und die finanziellen Mittel für ihre Umsetzung noch immer unzureichend sind.

Die Slowakei wartet derzeit nicht nur auf die Veröffentlichung der Methodik für die Durchführung von Gender-Audits, sondern auch auf das erste zu prüfende Ministerium.

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