20.11.2024

Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Regionen

In Banská Bystrica am 4.11., in Zvolen am 5.11. und anschließend in Kežmarok am 14.11. und in Prešov am 15.11. fanden Diskussionen und Workshops zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie statt. Die vom Amt der Bevollmächtigten der Regierung für die Entwicklung der Zivilgesellschaft (ÚSVROS) gemeinsam mit der FES SK, KOZ SR und dem Slowakischen Nationalen Zentrum für Menschenrechte (SNSĽP) organisierten Treffen brachten wichtige Erkenntnisse über geschlechtsspezifische Ungleichheiten auf dem slowakischen Arbeitsmarkt zutage.

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Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bleibt in der Slowakei weiterhin ein komplexes gesellschaftliches Problem. Die Diskussion offenbarte tiefgreifende systemische Barrieren, die die berufliche Entwicklung von Frauen erschweren und bestehende geschlechtsspezifische Ungleichheiten aufrechterhalten.

Die Mutterschaft stellt für Frauen eine komplexe Herausforderung in ihrer beruflichen Entwicklung dar. Der Karrierefortschritt verlangsamt sich häufig, und Frauen stehen vor der schwierigen Aufgabe, familiäre Verpflichtungen und berufliches Wachstum in Einklang zu bringen. Hausarbeit, die traditionell überwiegend von Frauen geleistet wird, bleibt ohne finanzielle Anerkennung, was zu anhaltenden wirtschaftlichen Ungleichheiten beiträgt. Ein grundlegendes Problem bleibt die unzureichende Infrastruktur in der Kinder- und Seniorenbetreuung. Die begrenzte Verfügbarkeit von Kindergärten, Krippen und Pflegediensten erschwert Frauen erheblich die Rückkehr in den Beruf und die Aufrechterhaltung der beruflichen Kontinuität.

Expert:innen weisen auf anhaltende geschlechtsspezifische Lohnunterschiede hin, dies trotz bestehender Gesetzgebung, die eigentlich Chancengleichheit garantieren sollte. Zu den vorgeschlagenen Lösungen gehören flexible Arbeitsformen, Teilzeitarbeit für Mütter, gezielte Schulungen für Arbeitgeber im Bereich der Geschlechtergleichstellung und die Verbesserung der Zugänglichkeit von Vorschuleinrichtungen.

Ein geringes Maß an bürgerschaftlichem Engagement, begrenzte zwischenmenschliche Solidarität und ausgeprägte regionale Unterschiede in den Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen ein Umfeld, in dem Frauen ihre beruflichen und persönlichen Ambitionen nur schwer verwirklichen können. Diese Faktoren hindern sie daran, sich selbst zu verwirklichen und ihr Potenzial vollständig zu entfalten.

Der Weg zur echten Gleichstellung ist komplex und erfordert systemische Veränderungen. Die Schlüssel dazu sind wirtschaftliche Unabhängigkeit, gesellschaftlicher Respekt und die Schaffung würdiger Arbeitsbedingungen für alle, unabhängig vom Geschlecht.

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