31.03.2021

Web-Seminar: Pfand für Einweg-Getränkeverpackungen

Im Jahr 2018 gab das Umweltministerium die Entscheidung bekannt, Pfand auf Einweg-PET-Flaschen und Aluminiumdosen einzuführen. Nach mehr als zwei Jahren ist der Administrator des Pfand-Systems bekannt, der nur wenige Monate Zeit hat, um ein System für den Pafnd von Einweg-Getränkeverpackungen vorzubereiten, das ab dem 1. Januar 2022 eingeführt werden soll.

Während des von der Friedrich Ebert Stiftung, Vertretung in der Slowakischen Republik in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kreislaufwirtschaft organisierten Web-Seminars, diskutierten die Vertreter der Gesetzgebung, des Pfand-Systemadministrators und Recycling-Vertreter zum Thema der bevorstehenden Gesetzesänderung im Bereich des Pfands für Einweg-Getränkeverpackungen. Während des Web-Seminars haben sich moderatorin Petra Csefalvayová, zusammen mit Gästen Michal Kič vom Umweltministerium der Slowakischen Republik, Lucia Morvai, Vertreterin des Pfandsystemadministrators, Andrej Džugan, von A.N.T. Prešov und Michal Figúr von Greentech Slovakia mit den Fragen befasst, wie das neue Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen aussehen wird, wie die Slowakei auf diesen Wandel vorbereitet ist und was uns diesbezüglich noch erwartet. Dieses Thema ist wichtig für die Kreislaufwirtschaft, da es die Schließung von Materialflüssen demonstrieren kann.

Zuzana Homer, Leiterin des FES-Büros in Bratislava, betonte in ihrer Einführungsrede die Bedeutung des Themas auch in der Zeit der Koronakrise. Der Einweg-Pfand ist eines der Themen, die für die Slowakei wichtig sind und denen wir uns als Land innerhalb der Europäischen Gemeinschaft verpflichtet haben und die wir erfüllen müssen. Der Pfand selbst ist wichtig für das Land, wie die Zahlen aus den Ländern belegen, in denen diese Systeme funktionieren. In Deutschland ist es mit einer Erfolgsquote von 95% sehr erfolgreich.

In seinem Beitrag behandelte der Staatssekretär des Umweltministeriums der Slowakischen Republik, Michal Kiča, das Thema aus gesetzgeberischer Sicht. In seiner Einführungsrede hob er die Slowakei innerhalb der V4 als führend im Bereich Pfand hervor. Laut M. Kič muss das Pfandsystem entsprechend eingerichtet sein, damit es seine Funktion zu angemessenen Kosten erfüllen kann. Dies wurde bei der Einstellung des Aufrufs und möglichen Gesetzesänderungen sowie bei der Auswahl des Systemadministrators berücksichtigt. Die gesetzgeberische Lösung ist von Skandinavien inspiriert, wo es eine längere Tradition im Bereich des Pfands gibt. M. Kiča erklärte weiter, dass ein komfortables Pfandsystem mit einem reichhaltigen Vertriebsnetz für die Verbraucher selbst interessant sein wird, so dass der Leergutrücklauf zu den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und zur Schließung des Kreislaufs des Materialflusses beitragen. Ziel ist es, in Zukunft eines der erfolgreichsten Pfandsysteme in Europa zu bilden, mit ehrgeizigen Zielen bei der Erreichung des Leergutrücklaufs. Gleichzeitig glaubt er, dass das System auch bei den Verbrauchern große Unterstützung finden wird, um die Umweltziele zu erreichen, indem es sich zur Gewohnheit macht, Einweggetränkeverpackungen zurückzugeben.

Lucia Morvai präsentierte als Vertreterin des Pfanssystemadministrators in ihrer Präsentation das Pfandsystem, was alles auf den Administrator in der nächsten ehrgeizigen Phase wartet - wie das System aufgebaut ist, wie das System funktioniert, was es bereitstellt und was noch getan werden muss. Sie stellte auch die Struktur und Rolle des Pfandsystemadministrators, als der neuen gemeinnützigen Organisation vor, die für die Einrichtung, Finanzierung und den Betrieb des gesamten Systems sowie für die Aufklärungskampagne für die Öffentlichkeit verantwortlich ist. Die von L. Morvai vorgelegten Daten zeigen, dass sich die Slowakei heute in der Sammlung von Kunststoffgetränkeverpackungen bei 60% (im Jahr 2018) und im Jahr 2025 bis zu 90%, zu denen sich der Administrator verpflichtet hat, bewegt. Die slowakische Gesetzgebung zum Pfand ist sehr ehrgeizig und legt ein Ziel von 2027 für eine 90%-ige Sammelquote für Kunststoffverpackungen und 2029 für Dosen fest, während die EU-Richtlinie Ziele für Kunststoffverpackungen bis 2029 und keine Frist für Dosen festlegt.

Der in die Diskussion eingeladene Michal Figúr, Vertreter des Segments des Recyclers für Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff, Greentech Slovakia, Teil der Greengroup, sprach über das Recycling als der Industrie der Industrien. PET-Flaschen sind die besten recycelbaren Kunststoffe aller Kunststoffe, aber das Recycling von PET-Flaschen ist ein sehr komplizierter Prozess. Laut M. Figúr ist die Priorität im Pfandsystem das sogenannte Bottle to Bottle (Flasche zu Flasche), wo es mit guten Technologien und guter Öko-Modulation möglich ist, jede PET-Flasche in eine PET-Flasche zu recyceln. Er sieht die Vorteile des Pfandsystems gegenüber dem derzeitigen System hauptsächlich darin, eine größere Menge an sauberem Material zu erhalten, das nicht kontaminiert und daher für das Recycling sehr vorteilhaft ist. Daher ist das Pfandsystem für Recycler in Zukunft willkommen und besser, aber es ist auch notwendig, über andere Arten von Kunststoffen nachzudenken, die effizienter gesammelt werden könnten.

Andrej Džugan als Vertreter der A.N.T. Prešov präsentierte die Art und Weise, wie Dosen nach Kundenwunsch sortiert, gesammelt und recycelt werden. Laut A. Džugan wirkt sich das Pfandsystem auf Recycler in diesem Bereich aus, wenn das System mehr Dosen aus dem Verkehr ziehen kann und somit mehr Dosen recycelt werden können. Er kommentierte auch das System als solches, das sich mit Pfand und nicht mit Recycling befasst. Somit definiert das System nicht, wo die erhaltenen Dosen enden werden. "Die Recyclingrate wird steigen, aber aus Sicht des Recyclers werden die Dosen beim Recycler möglicherweise nicht landen, so dass das System in diesem Bereich auf Recycler im Prinzip keine Auswirkungen hat", schließt A. Džugan .

Die ganze Aufzeichnung finden Sie hier: www.facebook.com/inciensk/videos/2940851646146721

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