28.05.2021

Web-Seminar: Energierückgewinnung von Abfällen

Die FES SK greift dieses Jahr gemeinsam mit der Partnerorganisation INCIEN abfallrelevante Themen in einer Reihe von Online-Seminaren auf. Während des Online-Seminars befassten sich die Diskussionsgäste gemeinsam mit der Moderatorin Petra Csefalvayová von INCIEN mit dem Thema der energetischen Verwertung von Abfällen. Die Gäste der Diskussion waren Vertreter des Staates und verschiedener abfallverarbeitender Bereiche.

Zuzana Homer, Leiterin des FES-Büros in Bratislava, hält das Thema der energetischen Verwertung von Abfällen für notwendig und es sei ihr wichtig, diese Themen der Öffentlichkeit näher zu bringen. Als Beispiel nannte sie in ihren einleitenden Bemerkungen Deutschland, das in grünen Themen führend ist und die den Wahlprogrammen der deutschen Parteien bei den kommenden Parlamentswahlen im September weitgehend dominieren.

Staatssekretär Juraj Smatana stellte in seiner Rede den Ansatz des Umweltministeriums der Slowakischen Republik zu diesem Thema vor. Laut J. Smatana gibt es in der Öffentlichkeit ein falsches Dilemma, wenn es um Pläne der Verwertung von Abfällen geht. Das Umweltministerium hält sich strikt an die Abfallhierarchie – Reuse – Recycle – Verwertung – Deponierung – und bevorzugt höhere Hierarchiestufen. Das Umweltministerium hat mehrere Maßnahmen ergriffen, die Aufhebung des Aufschubs des Recyclings von PET-Flaschen, die Aufhebung des Aufschubs der Verpflichtung zur Sammlung von Küchen- und Bioabfällen und die Änderung des Gesetzes über Abfälle. Aus Sicht des Umweltministeriums ist die Einführung einer Kreislaufwirtschaft eine evolutionäre Herausforderung. "Die Alternative zur unsachgemäßen Deponierung ist mindestens Recycling, erst dann Energierückgewinnung", so J. Smatana abschließend.

Ein weiterer Gast der Diskussion war Rudolf Pardubický, Vertreter des städtischen Unternehmens OLO, das seit 1978 in Bratislava eine Verbrennungsanlage als direkte Alternative zur Deponierung betreibt. Laut R. Pardubický ist dieses Konzept gerechtfertigt, da Bratislava auch Abfälle als Wärmequelle nutzen kann, während die aktuelle Technologie Emissionen weitestgehend eliminiert. Ziel ist neben der Nutzung von Wärme auch die Reduzierung des Abfallaufkommens.

Štefan Hanigovský vom Recyclingunternehmen FECUPRAL, das seit 1997 auf dem Markt ist und sich hauptsächlich mit der Verwertung von Industrieabfällen beschäftigt und auch eine Sondermüllverbrennungsanlage betreibt, sagte, das Ziel der Firma ist die Abfälle maximal zu verwerten und neues Materialpotential zu suchen. Laut Š. Hanigovský umfassen unser Dasein auch gefährliche Abfälle, und es ist notwendig, nach sinnvollen und funktionalen Rezepten zu suchen, wie auch diese gefährlichen Abfälle bewertet werden können.

Der letzte Gast der Diskussion war Juraj Číž von der Firma ECOREC, die sich aktiv darum bemüht, die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der Zementindustrie zu erfüllen. In einem kurzen Film stellte J. Číž die Prinzipien der Unternehmenstätigkeit unter Verwendung von alternativen Brennstoffen, die durch Abfallverwertung gewonnen werden können, in slowakischen Zementwerken vor. Das Prinzip des „Co-Processing“ stellt eine einzigartige energetische Verwertung dar, bei der weniger CO2-Emissionen anfallen.

Die Aufzeichnung der Diskussion auf slowakisch finden Sie HIER

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