01.04.2019

Studie: Zukunft der Beschäftigten in der Automobilindustrie der Slowakei

Frage zur Zukunft des Arbeitsmarkts der slowakischen Automobilindustrie gewinnt an Relevanz im Kontext der fortschreitenden Automatisierung und Robotisierung von Arbeitstätigkeiten in der Produktion. Vor allem in der Slowakei ist dieses Thema besonders aktuell, da der Anteil der Automobilindustrie am gesamten BIP der Slowakei etwa 5 Prozent beträgt und im breiteren Sinne inklusive der Branchen, die an Automobilindustrie angeknüpft sind, sind es sogar 13 Prozent des slowakischen BIP.

Zu vernachlässigen ist auch nicht der Anteil am Export, der sogar ein Viertel des gesamten Exports ausmacht. In der Automobilindustrie sind direkt 127 Tausend Menschen beschäftigt, doch beeinflussen diese Prozesse insgesamt eine Viertel Million der slowakischen Arbeitsplätze. Die Slowakei als ein Automobilherstellerland ist wesentlich auch im europaweiten Kontext: Das Land stellt 25 Prozent der PKW-Produktion in den EU10 Ländern her, während es europaweit nur 6 Prozent ausmacht. Und in der Umrechnung der Einwohneranzahl ist Slowakei sogar der größte PKW-Produzent weltweit. Die Schlüsselbedeutung der Automobilindustrie für die Entwicklung slowakischer Wirtschaft ist demzufolge unbestritten.

Die Automobilbranche wird in den folgenden Jahren in Bezug auf den Einsatz von neuen Technologien mehreren Herausforderungen gegenüberstehen. In heimischer Automobilindustrie dominiert die Herstellung, was ein Teil der Produktionskette mit geringstem Mehrwert ist. Neue Technologien werden den Mehrwert der Menschenarbeit noch weiter verringern und ihr Einsatz ins Arbeitsverfahren wird zur Abnahme der niedrig qualifizierten Arbeitsplätze und zur Polarisierung des Arbeitsmarkts führen. Das bedeutet für manuelle Arbeiter_innen eine Abnahme an Arbeitsmöglichkeiten sowie auch das Senken von realen Einkommen.

Auch aus diesen Gründen schloss sich die FES SR einem Regionalprojekt an, im Rahnem dessen von externen Expert_innen Studien ausarbeiten wurden, die die Entwicklung der Automobilindustrie und besonders der Beschäftigung in diesem Sektor in gewählten Ländern betreffen. Die Studie, die sich der Analyse gegenwärtiger Stellung und Bedeutung slowakischer Automobilindustrie für die slowakische sowie globale Ökonomie widmet, wurde von Monika Martišková vom Central European Labour Studies Institute (CELSI) erstellt.

Die Studie erkundet die Einflüsse von Technologieveränderungen auf die künftige Stellung der Automobilindustrie im Land und betont Herausforderungen, denen Arbeiter_innen in folgenden Jahren in Bezug auf den Einsatz neuer Technologien gegenüberstehen werden. Auf Grundlage einer Analyse der aktuellen Position der Hersteller und Lieferanten in den globalen Netzwerken bringt die Autorin mögliche Entwicklungsszenarien der Automobilindustrie in der Slowakei und folglich auch konkrete Empfehlungen für öffentliche Maßnahmen und den sozialen Dialog nahe.

Für die Slowakei ist es besonders wichtig sich mit den Fragen über die Zukunft der Automobilindustrie an der Schwelle der digitalen Revolution zu beschäftigen. Deswegen wird das Thema auch weiterhin zu den Bereichen, denen sich FES SR widmen wird, gehören.  

 

Mehr Informationen finden Sie in der Studie selbst, die unten zur Verfügung steht.

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