Online-Diskussion: Europawahl ohne Kampagne? Wie werden sich die aktuellen Ereignisse auf das Wahlergebnis auswirken?
Mehrere Parteien kündigten unmittelbar nach dem Angriff des Premierministers die Aussetzung des Wahlkampfs an. Nach Ansicht der Politikwissenschaftlerin Aneta Világi von der Philosophischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava ist es verständlich, dass große öffentliche Veranstaltungen abgesagt werden, aber aber es wäre nicht vernünftig, jegliche Diskussion über europäische Themen zu stoppen. Világi zufolge könnten Debatten über Programmpunkte oder Diskussionen mit Kandidat:innen stattfinden, sofern Anstand und sachliche Argumentation gewahrt bleiben.
Die europäische Politik ist ein Bereich, der ein erhöhtes Maß an Desinformation und Hoax anzieht. Sie werden oft von Politikern selbst genutzt, um Wähler anzulocken, indem sie ein Gefühl der Bedrohung erzeugen und ihnen dann Lösungen versprechen. Ein Beispiel dafür ist das Narrativ vom „grünen Wahnsinn aus Brüssel“, das oft von Politikern verbreitet wird, deren Parteien offiziell die europäischen grünen Ziele unterstützen, die im europäischen Green Deal enthalten sind.
Mehr als 30 % der Wähler könnten am 8. Juni zur Wahl gehen, was eine Rekordbeteiligung bei der Europawahl in der Slowakei wäre. Laut Világi ist dies das Ergebnis der Erschütterung, die die europäische Gesellschaft nach dem Attentat auf Premierminister Robert Fico erlebte. Wie sie weiter ausführte, könnten viele Wähler der Regierungsparteien das Attentat als Angriff auf ihr eigenes Lager empfinden, was sie dazu motivieren werde, ihre Parteien zu unterstützen.
Das ganze Gespräch auf slowakisch finden Sie HIER
Friedrich-Ebert-Stiftung
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