Friday, 10.11.2017 - Sunday, 12.11.2017 - Bratislava

Herbstschule: Lehrer_innen gegen Desinformationen

Einer der wichtigsten Problembereiche unserer Zeit ist die Verbreitung von Falschmeldungen, Desinformationen und Propaganda in der slowakischen Gesellschaft mittels der sozialen Medien. Diesem Einfluss sind vor allem junge Menschen im Schulalter ausgesetzt, die dadurch zunehmend das Vertrauen in s.g. „traditionelle Medien“ verlieren, aber auch den Inhalten, die ihnen in der schulischen Ausbildung vermittelt werden, misstrauen.

Dieses Problem betrifft vor allem auch Lehrerinnen und Lehrer, welche vor der schweren Aufgabe stehen, das Vertrauen ihrer Schüler zurückzugewinnen und systematisch die Meldungen desinformativen Charakters widerzulegen. Wir unterstützten deshalb eine wichtige Veranstaltung, welche zwölf slowakischen Mittelschullehrer_innen die Möglichkeit bot ein intensives Training zu diesem Thema zu absolvieren.

Die dreitägige Veranstaltung wurde vom Direktor des Slovak Security Policy Institute Jaroslav Naď und vom Policy Officer der Friedrich Ebert Stiftung Barbara Tiefenbacher eröffnet.

Daraufhin folgte ein Vortrag zum Thema „Desinformationen und kritisches Denken“ von dem Lehrer und Trainer des kritischen Denkens Ján Markoš. Bereits diese einführende Präsentation hat zwischen den teilnehmenden Lehrer_innen eine fruchtbare Diskussion darüber angestossen, welche Methoden bei ihrer Arbeit mit Schüler_innen den größten Effekt erzielen könnten.

Der zweite Tag bot ebenfalls die Möglichkeit vieler anregender Diskussionen. Die erste Präsentation hielt der Geschichtslehrer und bekannter Aktivist Juraj Smatana zum Thema „Extremismus damals und heute“. Anschließend referierte Peter Bátor, Leiter der sicherheitspolitischen Abteilung und Berater des Präsidenten der SR zu den in der Gegenwart am meisten verbreiteten Mythen über die EU und NATO.

Das Nachmittagsprogramm gestaltete Ondrej Gažovič, Lektor des kritischen Denkens, welcher im Rahmen seines Workshops „Kritisches Denken in der mittelschulischen Ausbildung“ für die Lehrer_innen praktische Übungen vorbereitete. Sie hatten im Rahmen dessen die Möglichkeit sich aktiv mit zeitgenössischen medialen Artikeln auseinanderzusetzen, in ihnen manipulative Stellen herauszusuchen und die angeführten Informationen zu überprüfen. Ähnliche Übungen können die Lehrer_innen nun gemeinsam mit ihren Schüler_innen durchführen.

Am dritten und letzen Tag betrachteten die Teilnehmenden die Problematik von Falschmeldungen und medialen Hoaxes „von der anderen Seite“, also aus der Perspektive von Journalisten. Zum Thema "Medien und Radikalisierung. Die Aufgabe der Medien in der Gesellschaft“ tauschte sich mit ihnen die Journalistin Miroslava Kernová aus.

Die Pädagog_innen erhielten abschließend Zertifikate und schlugen im Rahmen der Veranstaltungsevaluierung vor, eine gemeinsame Plattform für Lehrer_innen einzurichten, auf der sie gegenseitig Erfahrungen und Erkenntnisse zu diesem Thema auch in Zukunft austauschen können.

Veranstaltungspartner: Slovak Security Policy Institute (SSPI), Ministerium für außenpolitische und europäische Angelegenheiten der SR, NATO PDD

Veranstaltungsort: Bratislava

Kontaktperson: Barbara Tiefenbacher /  Robert Žanony

Friedrich-Ebert-Stiftung
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