Thursday, 25.05.2017 - Bratislava

Mehr als nur sozialpolitische Maßnahmen: Die Politisierung der Armut in Mittel- und Osteuropa aus der feministischen Perspektive

Was verbindet Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und Armut? Viel, wie die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Studie des Europäischen Instituts für Geschlechtergleichstellung (EIGE) zeigen – Frauen sind nämlich im Allgemeinen einem höheren Risiko für Verarmung ausgesetzt. Im Rahmen unserer internationalen Konferenz suchten wir gemeinsam mit Expert_innen und Aktivist_innen aus der Slowakei und Ungarn nach Gründen für ähnliche Probleme und besprachen aktuelle sozialpolitische Maßnahmen in diesem Bereich, welche nicht mehr ausreichend zu sein scheinen.

Die Vertretung der FES aus Budapest organisierte im Rahmen ihres Regionalprojekts „Geschlechtergleichstellung in Mittel- und Osteuropa“ am 25. Mai 2017 in Bratislava eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Mehr als nur sozialpolitische Maßnahmen: Die Politisierung der Armut in Mittel- und Osteuropa aus der feministischen Perspektive“ in Zusammenarbeit mit FES Bratislava, der Vertretung der EU-Kommission in SR, der slowakischen Bürger_inneninitiative Arbeitende Armut und der NGO ASPEKT.

Nach der Eröffnung der Konferenz durch den Vorsitzenden der EK-Vertretung in SR Dušan Chrenek folgte eine Präsentation der Direktorin des Ministeriumsausschusses für Geschlechtergleichstellung und Chancengleichheit Oľga Pietruchová, welche dem Publikum die Ergebnisse der Studie „Armut, Gender und die sich überschneidende Ungleichheit“ des Europäischen Instituts für Geschlechtergleichstellung (EIGE) nahebrachte. Im Anschluss darauf beschäftigte sich Jarmila Filadelfiová vom slowakischen Forschungsinstitut für Arbeit und Familie im Rahmen ihrer Präsentation mit den Formen der extremen Armut in der Slowakei, die sie in ihrer Studie zur Obdachlosigkeit in Bratislava erforschte. Daraufhin befassten sich die Expert_innen von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Tamás Gerőcsy und Dorottya Szikra mit den Fragen nach sozialpolitischen Maßnahmen, welche die Rahmenbedingungen für den Kampf gegen globale Herausforderungen wie Armut und Ungleichheit zwischen den Geschlechtern schaffen sollten und wiesen darauf hin, dass die aktuellen Maßnahmen in Wirklichkeit oft unzureichend sind.

Nach einer kurzen Pause fand eine interessante Paneldiskussion zwischen politischen Expert_innen und Aktivist_innen der slowakischen und ungarischen NGOs statt, im Rahmen welcher sie dem Publikum ihre gesellschaftlich-politische Arbeit im Bereich der Bekämpfung von Armut und Geschlechterungleichheit nahebrachten. Dadurch wurde zum Abschluss der Konferenz noch einmal deutlich, in welch hohem Maße zivilgesellschaftliche Aktivitäten und Bemühungen für die Erhöhung der gesellschaftlichen Wahrnehmung ähnlicher Problemen notwendig sind. In der langfristigen Perspektive ergänzen sie nicht nur, sondern initiieren vielmehr die Intensivierung sozialer Maßnahmen auf der politischen Ebene.

Im Anhang finden sie das Veranstaltungsprogramm, die erwähnte Studie des Europäischen Instituts für Geschlechtergleichstellung (EIGE) sowie nähere Informationen über die stattgefundene Konferenz in einem Artikel des Internetportals EurActiv.

Veranstaltungsort: Europa-Informationszentrum, Bratislava

Partnerorganisationen: FES Budapest, Vertretung der EU-Kommission in SR, ASPEKT, Initiative Arbeitende Armut

Friedrich-Ebert-Stiftung
Vertretung in der Slowakischen Republik

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